Zigarrenwissen – die Wahl der „richtigen“ Zigarre

Wie man an den Anführungszeichen der Überschrift merken kann, sind wir nicht der Meinung, dass es DIE richtige Zigarre gibt. Einerseits kann jedem Raucher aufgrund seiner Konstitution und eventueller vorheriger Raucherkarrieren die gleiche Zigarre vollkommen unterschiedlich schmecken. Andererseits sind die Tageszeit und der Anlass des Tabakgenusses entscheidend für die Wahl der „richtigen Zigarre“. Darüber hinaus sollte man nicht vergessen, dass Zigarren ein handgemachtes Naturprodukt darstellen, und demzufolge natürlichen und menschlichen Schwankungen unterliegen können, da auch Torcedores (spanisch für „Zigarrenroller“) mal einen schlechten Tag haben können. Deswegen sind unserer Meinung nach Zigarren-Tastings und damit verbundene metrische Beurteilungskriterien mit äußerster Vorsicht zu genießen. Was lehrt uns das?
Durchprobieren; der Weg ist das Ziel. 🙂
Einiges kann man dem angehenden Aficionado (spanisch für „Zigarren – Kenner“) dennoch mit auf den Weg geben, worauf wir im Folgenden eingehen möchten. Zunächst muss festgehalten werden, dass hauptsächlich drei Dinge den Geschmack einer handgemachten Zigarre bestimmen: Dies sind das Herkunftsland des verwendeten Tabaks, und zum anderen das Format und die verwendete Tabakmischung.
Die mildesten Zigarren kommen tendenziell aus der Dominikanischen Republik. Es sind ideale Einsteigerzigarren, die einen unkomplizierten Rauchgenuss ermöglichen und darüber hinaus meistens sehr gut verarbeitet sind.
Zigarren aus Honduras schmecken insgesamt würziger, erdiger als dominikanische Zigarren, was zum grössten Teil auf die geologischen Gegebenheiten zurückzuführen ist. Die Verarbeitungsqualität ist hier auf gleichem Niveau wie in der Dominikanischen Republik.
Die kubanische Zigarre, oft als Königin der Zigarren bezeichnet, besticht in erster Linie durch ihren sehr erdig-würzigen Geschmack. Es ist oft versucht worden, diesen Geschmack zu kopieren, indem man den kubanischen Tabaksamen in anderen Ländern ausgebracht hat; erreicht wurde dieses Ziel nie.
Wie anfangs bereits angesprochen, sind neben dem Herkunftsland das Format und die Tabakmischung entscheidend für den Geschmack der Zigarre. Als allgemeine Regel gilt, dass dickere Zigarren mehr Aroma und Volumen entwickeln können, da sie meist aus mehr verschiedenen Tabaken hergestellt werden als dünnere Exemplare. Ausserdem brennen sie gleichmässiger ab und luften formatbedingt weitaus besser (hinzu kommt noch, dass nur die geübteren Torcedores an die „Dicken“ heran gelassen werden). Schlanke Formate neigen eher dazu, bitter und heiss zu werden. Die Länge der Zigarre sollten sie dem Anlass entsprechend wählen, d.h. die Zeit und die Aufmerksamkeit, die sie der Zigarre widmen wollen und können, determinieren das Format.

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